Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Befriedigung alltäglicher Grundbedürfnisse wie Bildung, Arbeit, Einkauf oder Freizeitgestaltung. Um die Mobilität von Personen zu gewährleisten und zu fördern, die kein Auto nutzen können oder wollen, ist ein gutes Angebot im öffentlichen Fern-, aber insbesondere Nahverkehr von großer Bedeutung. Die Angebotsqualität im öffentlichen Verkehr ergibt sich aus einer Vielzahl von Komponenten und kann unterschiedlich definiert werden.
Bahnhöfe und Haltestellen:
Die Koordinaten der internationalen ÖV-Netzwerke
Ein wesentliches Qualitäts-Kriterium für einen Fahrgast sind die Anzahl der verfügbaren Haltestellen, deren Erreichbarkeit und auch in welchen Zyklen diese Haltestellen jeweils von einem Verkehrsmittel bedient werden. Für einen Fahrgast stellt sich meistens zuerst die Frage: „Wo ist die nächste Haltestelle?“ – erst dann entscheidet sich, welche konkrete Verbindung zum Fahrziel kombiniert wird.
Die Digitalisierung der Gesellschaft ist ein Megatrend, der auch im ÖPV zu großen Veränderungen führt. Digitale Haltestellendaten dokumentieren die öffentliche Infrastruktur und sind daher auch für eine Vielzahl von Anwendungen im ÖV von extrem zunehmender Bedeutung.
Der IFOPT-Standard (Identification of Fixed Objects in Public Transport – DIN EN 28701) beschreibt die Objekte einer Haltestelle und ihre Abbildung in einer Datenstruktur. Der IFOPT-Standard beruht auf dem CEN normierten Referenzmodell Transmodel (www.transmodel-cen.eu) und unterstützt die Abbildung von Identifikatoren für Haltestellen bis zur Mastebene. Darüber hinaus können auch Zwischenpunkte (Routen in Umsteigebauwerken) und POIs definiert werden. Der IFOPT-Standard wird bereits in vielen Ländern bzw. Verbundsystemen angewendt und hat somit Tauglichkeit bewiesen. In den Systemen, die bereits Haltestellen-Identifikationen nach dem IFOPT-Standard erzeugen werden diese i.d.R. als Global-ID bezeichnet.
Beispiel Deutschland: Nationale Haltestellen-Kennzeichnung auf Basis des internationalen IFOPT Standards
Das Netz von Bus- und Bahnhaltestellen in Deutschland ist dicht geknüpft: Über 70 Millionen Menschen oder gut 92 Prozent der Bevölkerung finden innerhalb von 600 Metern Luftliniendistanz zu ihrer Wohnung eine der rund 217.000 Haltestellen.
Ab 2016 legte auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen in der VDV-Schrift 432 die genaue „Identifikation von Haltestellen“ mithilfe einer sogenannten DHID in einem zentralen Haltestellenverzeichnis (zHV) fest. Die DHID ist die vereinheitlichte Abbildung des IFOPT-Standards auf Deutschland, hat aber durch die Nationenkennung im internationalen Kontext den Charakter einer Global-ID. Die deutschlandweite, einheitliche Haltestellen-Identifikation (DHID) stellt in diesem Kontext eine entscheidende Grundlage zur Vernetzung im ÖPV in Deutschland dar. Erstmalig können auf nationaler Ebene, d.h. verbund- und landesgrenzenüberschreitend, Haltestellen bzw. Haltestellenobjekte eindeutig angesprochen werden. Der Vorteil für Verkehrsunternehmen und -verbünde ergibt sich dann einerseits durch den Effizienzgewinn in den Prozessen der Datenhaltung und der Kommunikation, sowie andererseits durch die gesteigerte Zukunfts- und Innovationsfähigkeit ihrer Daten und Systeme.
Eine deutschlandweite Haltestellen-ID war auch mit Blick auf Produkt- und Kontrollmodule interessant, aber auch für die Umsetzung neuer innovativer Vertriebskanäle, wie Handyticket- und potentiell auch Check-In/Check-Out- bzw. Be-In/Be-Out-Systeme. Im Mai 2023 wurde das Deutschland-Ticket als Abo-Modell eingeführt, kurz: D-Ticket. Für derzeit 49 Euro pro Monat gibt es bundesweite Mobilität in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Das D-Ticket gilt in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs (2.Klasse) in Deutschland.
IFOPT international im Einsatz
Auch in vielen weiteren Ländern (Schweiz-SLOID, Österreich, Frankreich etc.) wird der IFOPT Standard jeweils national angewendet. Dies eröffnet, neben den jeweiligen Möglichkeiten im Land, auch den zukünftige Anwendung im internationalen Austausch
WavePointer entfaltet das volle Potential von Haltestellen durch Unterstützung von IFOPT
WavePointer, als Spezialist für funkbasierte Detektionslösungen im Öffentlichen Verkehr, unterstützt jetzt neu für alle RailTAG Beacons sowie die WavePointer-Cloud auch den IFOPT Standard. Neben den bereits bestehenden Beacon-Lösungen für Verkehrsmittel, können nun auch Haltestellen schnell, einfach und dauerhaft digitalisiert und damit zu „proaktiv Beteiligten“ in der Service- und Tarif-Landschaft des internationalen ÖV werden. Haltestellen können plug-&-play mit interaktiven Funksendern ausgestattet und in ein - IFOPT-Standard basiertes - Netzwerk aufgenommen werden.
Der grosse Vorteil liegt darin, dass digitalisierte Haltestellen (Orte, Bereiche, Masten, Haltepositionen) in Zukunft aktive Signale aussenden, welche von verschiedenen Systemen und Endgeräten verwendet werden können.
Dadurch ergeben sich auszugsweise folgende Möglichkeiten:
Digitalisierung: Grenzüberschreitend nutzbar
Die von WavePointer geschaffene Markierungslösung kann nicht nur schnell und einfach installiert werden, sie hat zudem den Vorteil, dass diese überall und jederzeit einsatzfähig ist - egal ob oberirdisch oder unterirdisch. Dadurch bietet diese Lösung ein Höchstmass an Unabhängigkeit, Flexibilität und auch Investitionsschutz.
Die Lösungen von WavePointer bieten die Möglichkeit, dass die digitale Markierung von Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Haltestellen auch international erfolgen kann. Dadurch wäre der Mehrwert für Fahrgäste auch - beispielsweise mit einem Ticket - grenzüberschreitend nutzbar, sofern sich Landesverantwortliche vorher grundlegend über die Tarifgültigkeiten abgestimmt haben. Somit wäre es technisch denkbar, dass auch ein Deutschlandticket im Verkehrsverbund eines anderen europäischen Landes genutzt werden könnte und der Erbringer der Transportdienstleistung dennoch dafür Einnahmen erhalten könnte.
Über IFOPT
IFOPT (Identification of Fixed Objects in Public Transport) is a CEN Technical Specification that provides a Reference Data Model for describing the main fixed objects required for public access to Public transport, that is to say Transportation hubs (such as airports, stations, bus stops, ports, and other destination places and points of interest, as well as their entrances, platforms, concourses, internal spaces, equipment, facilities, accessibility etc.). Such a model is a fundamental component of the modern Public transport information systems needed both to operate Public transport and to inform passengers about services. IFOPT has been revised and incorporated into Transmodel v6 – Part 2 .
Über WavePointer
WavePointer ist ein innovatives High-Tech-Unternehmen mit Hauptsitz am Zugersee in der Schweiz. Das Team des Unternehmens konzentriert sich auf Design- und Produktionsdienstleistungen in den Bereichen integrierte Schaltungen, elektronische Systeme, Firmware, Software und die Entwicklung eigener Marken im Anwendungsgebiet des Internet der Dinge (IoT). Zu den Kunden gehören internationale Konzerne und KMUs in vielen Branchen.
WavePointer entwickelt und produziert eigene, zertifizierte Produktlinien und ermöglicht auch die technische Umsetzung von Kundenvisionen. Erfahrene Ingenieure mit Auszeichnungen in den Bereichen Elektronik, Software und Produkt-Engineering ermöglichen ein Höchstmass an Leistung.